Kochelsee - Panoramabild

Schlehdorf am Kochelsee

Am Kochelsee liegt auch der Ort Schlehdorf.

Als bedeutenstes Bauwerk gilt mit Sicherheit das Missions-Dominikanerinnen Kloster Schlehdorf.

Geschichte

Schlehdorf blickt auf eine 1240-jährige Geschichte zurück. Die erste urkundliche Erwähnung in Form der Gründungsurkunde des Klosters Schlehdorf-Scharnitz stammt vom 29. Juni 763. Das erste Schlehdorfer Kloster stand am Eichelspitz in der Nähe der Bootsanlegestelle am Kochelseeufer. Ein Feldkreuz weist heute noch auf diesen Standort hin. Das Kloster wurde vermutlich im Jahr 907 durch die Hunnen zerstört.

Ein zweites Kloster wurde am jetzigen südlichen Ortsrand von Schlehdorf errichtet. Das heute als Seniorenwohn- und pflegeheim genutzte Gebäude war Teil dieser Klosteranlagen. Im Jahr 1784 brannten diese Klosteranlagen mit Kirche fast vollständig ab. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt der dritte Bau eines Klostergebäudes auf dem sogenannten Kirchbichl, wie er heute noch vorhanden ist, fast schon abgeschlossen. Der Neubau des Stiftes und der Kirche auf dem Kirchbichl wurde im Jahr 1718 begonnen, um den wiederholten Überschwemmungen auf dem alten, sumpfigen Gelände zu entgehen. Der Neubau wurde wegen Geldmangels immer wieder verzögert und dauerte bis zum Jahr 1780.

Die Säkularisation im Jahr 1803 führte dazu, dass die einstige Klosterkirche verstaatlicht wurde und seitdem als Pfarrkirche dient. Das Kloster selbst wechselte mehrmals den Besitzer und wurde schließlich 1904 von den Missions-Dominikanerinnen von King-Williams-Town als Aussendungskloster für die Missionsarbeit erworben.

Die Schwestern des Ordens arbeiten noch heute in Süd-Afrika, Süd-Amerika, England, Irland, Schweiz, Holland und Deutschland. In Schlehdorf gründeten die Missions-Dominikanerinnen 1952 eine Haushaltungsschule und 1954 eine Mädchenrealschule, die weit über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus einen hervorragenden Ruf genießt und ab dem Schuljahr 2003 als sechsstufige Realschule für Mädchen geführt wird.

Die Haushaltungsschule ist mittlerweile aufgelöst und an deren Stelle betreiben die Schwestern seit 1992 ein Gäste- und Seminarhaus, das "Haus Dominikus". Das Haus ist ein Ort der Begegnung und der Ruhe. Schwerpunkt der Arbeit ist die religiöse Erwachsenenbildung.

Die einzigartige Bauweise des Ortskerns, die einem römischen Kastell gleicht, ist auf die fast vollständige Zerstörung des Ortes durch eine verheerende Brandkatastrophe im Jahr 1846 zurück zu führen.

Die Neuerrichtung des Dorfes erfolgte auf Anordnung der Regierung in München, in der Baulinien, Straßenführung und Kanäle exakt vorgeschrieben wurden. Im März 1847 erfolgte die Absteckung der Bauplätze. Gerade, rechtwinkelig aufeinander zustoßende Straßenzüge, Scheunen, Ställe und Wohnhäuser von gleicher Bauart, ohne Erker, Balkon und vorspringendes Dach, dazu gleich große Gärten verliehen dem Dorf ein völlig verändertes Aussehen.

Heute leben in der Gemeinde Schlehdorf rund 1.250 Personen. Das Dorf ist trotz des zunehmenden Strukturwandels immer noch sehr landwirtschaftlich geprägt. Gleichzeitig gewinnt jedoch der Tourismus in unserer landschaftlich reizvollen Umgebung immer mehr an Bedeutung. (Quelle: Schlehdorf.de)

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